tansania



Tansania? Ein fast magischer Anziehungspunkt, ein Sehnsuchtsort! Einmal wollte ich es selbst erleben, dieses Land, von dem Hemingway und Grzimek schwärmten. Über manche Vorstellung, die ich von diesem Land hatte, muss ich heute schmunzeln. Andere hingegen erwiesen sich hingegen nur als blasse Abbilder der Wirklichkeit.

   So führt mich schließlich ein Urlaub mit der ganzen Familie in den Norden Tansanias. Zwei Jahre später folgt eine geführte Fotosafari, auf der ich die erworbenen Eindrücke noch einmal vertiefen kann.

  Trotz höchster Erwartungen habe ich nicht vorhersehen können, welche Vielzahl an Eindrücken Land und Leute in mir hinterlassen würden. Die Sichtungen in der Tierwelt sind so intensiv, wie sie nur sein können, inklusive dem mitternächtlichen Besuch einer Hyäne in unserem Zelt, die sich dabei aber wohl noch mehr erschreckt, als wir uns. Durch die kundige Führung unseres Reiseleiters und unseres Fahrers, kann ich im zweiten Anlauf die "Big Five" vervollständigen; ein Erlebnis, das von Jahr zu Jahr leider immer seltener wird.

   Doch es sind bei weitem nicht die großen Fünf alleine, die mich so beeindrucken. Die vielen anderen Tiere, darunter selbst die kleinen und kleinsten, wie Insekten und Reptilien, neben den schier zahllosen Vogelarten, faszinieren mich gleichermaßen.

   Noch beeindruckender als die zahl- und artenreiche Tierwelt aber ist die gewaltige, teils atemberaubende Landschaft, mit der mich Tansania tief in seinen Bann zieht. Der Blick hinab in den Krater des Ngorongoro ist ebenso grandios und unvergesslich, wie die Aussicht über die schier grenzenlosen Weiten der Serengeti.

Von den Eindrücken, die die Menschen, deren Gastfreundschaft und Lebensweise bei mir hinterlassen, ganz zu schweigen.

 Beide Reisen finden zu unterschiedlichen Jahreszeiten statt, wodurch sich die Landschaft völlig unterschiedlich präsentiert. Die erste Reise ist durch die anhaltende Trockenzeit geprägt. Alles, wirklich alles, ist von einer mehr oder weniger feinen Staubschicht überzogen. Doch selbst dort, wo ich zuvor Leben kaum noch für möglich hielt, zeigt sich das Land während der zweiten Reise, dank der erst einsetzenden Regenzeit, schon in frischem Grün.

   Hat die erste Reise noch Urlaubscharakter, ist die zweite deutlich anspruchsvoller. Unsere Pirschfahrten beginnen mit dem ersten Licht des Tages und enden erst kurz vor Sonnenuntergang. Dabei zeigt sich uns die Natur in all ihren Facetten: Tiere mit eben erst geborenem Nachwuchs genauso wie Raubtiere, die sich eben diesen Nachwuchs sogleich zur Beute machen.

  Es ist nicht zu leugnen: einige meiner romantischsten Vorstellungen sind unterwegs über Bord gegangen. Der Kampf um das tägliche Überleben ist hart, für Mensch, wie Tier. Aber beide Reisen haben mein Bewusstsein geschärft und viele Zusammenhänge erkennen lassen. Vor allem, wie wichtig es ist, das Wohl von Mensch und Tier miteinander in Einklang zu bringen.

   Alles in allem hat Tansania meine sämtlichen Hoffnungen erfüllt und teils deutlich übertroffen. Ich kehrte heim mit einer wahren Flut unvergesslicher Eindrücke in meinem Kopf und vielen, vielen Bildern in meiner Kamera. Asante sana. Mzuri sana!


ingos fotos, Ngorongoro Hochland, Tansania
Ngorongoro Hochland, Oktober 2016
ingos fotos, Ngorongoro Hochland, Tansania
Ngorongoro Hochland, Februar 2018