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Ich war dann mal weg! Ein Kurzabenteuer bringt mich zum Zweck der  Landschaftsfotografie in den hohen Norden, auf die Lofoten. Leider, wie ich finde, viel zu schnell auch wieder zurück.

    Neuland wollte ich betreten, einmal den Polarkreis überschreiten, auch wenn man davon gar nichts merkt. Einmal wieder den Winter spüren, den ich von zuhause so gar nicht mehr gewohnt bin. Einmal das besondere Licht erleben, den Sternenhimmel fotografieren, und, wer weiß, vielleicht sogar einmal den „grünen Drachen“ erspähen, sprich Polarlichter sehen.

   Eine kleine Propellermaschine bringt unsere 6-köpfige Gruppe die letzte Etappe auf den kleinen, verschneiten Flughafen von Leknes. Dort werden wir bereits erwartet und gehen ohne Zeit zu vergeuden direkt ans Fotografieren. Knirschender Schnee, herrliche Luft und das weiche Licht der tiefstehenden Sonne um uns herum. Und dazu eine fast schon hörbare Stille.  

   An fotogenen Punkten herrscht in der einzigartigen Landschaft der Lofoten kein Mangel. Zwischen Sonnenauf- und Untergang gibt es viel zu sehen, zu lernen und zu fotografieren. Einzig das Wetter ist uns nicht wirklich gewogen. Der Wind dreht am zweiten Tag endgültig auf Süden und bringt, wie hier üblich, Plusgrade, die den Schnee tauen lassen, dass man dabei zuschauen kann. Und viele Wolken führt er mit sich, die uns den Blick auf den Sternenhimmel verwehren.

Und der „grüne Drache“? Mehr oder weniger waren wir doch alle in der Hoffnung angereist, einmal Polarlichter zu erleben. Doch lernen wir rasch, wie viele Faktoren zusammentreffen müssen, damit eine Aurora überhaupt am Himmel erscheint und dann auch wirklich von uns gesehen werden kann

 Damit ist die Sichtung des „grünen Drachen“ etwa so wahrscheinlich, wie die eines Spitzmaulnashorns im Ngorongoro-Krater. Vielleicht sogar noch etwas seltener, denn letzteres habe ich immerhin schon geschafft.

    Eines späten Abends sehen wir tatsächlich für wenige Minuten den Hauch eines grünen Leuchtens am Himmel. Nur unsere Kameras sind in der Lage, ihn wirklich sichtbar zu machen. Danach müssen wir uns mit der malerischen Kulisse zufriedengeben, vor der wir uns so voller Optimismus aufgebaut haben.

   Eine Enttäuschung? Ja und nein. Polarlichter wären das i-Tüpfelchen dieser Reise gewesen. Doch Naturereignisse sind eben nicht buchbar. Und die Lofoten haben auch ohne Aurora zahllose magische Orte zu bieten. Und zu lernen gab es für mich ohnehin eine Menge.

   Und wer weiß, vielleicht schaffe ich es ja noch einmal in den hohen Norden dieses faszinierenden Landes und sehe ihn in seiner ganzen Pracht, den "grünen Drachen".

(Reiseveranstalter: Stefan Liebermann und Giulio Cobianchi)



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