Ich war dann mal weg! Ein Kurzabenteuer bringt mich im Februar zum Zweck der Landschaftsfotografie in den hohen Norden, auf die Lofoten. Leider, wie ich finde, viel zu schnell auch wieder zurück.
Neuland wollte ich betreten, einmal den Polarkreis überschreiten, auch wenn man davon gar nichts merkt. Einmal wieder den Winter spüren, den ich von zuhause so gar nicht mehr gewohnt bin. Einmal das besondere Licht erleben, den Sternenhimmel fotografieren, und, wenn es gut läuft, sogar einmal den „grünen Drachen“, das Polarlicht sehen.
Eine kleine Propellermaschine bringt unsere 6-köpfige Gruppe die letzte Etappe auf den kleinen, verschneiten Flughafen von Leknes. Dort werden wir bereits erwartet und gehen ohne Zeit zu vergeuden direkt ans Fotografieren. Knirschender Schnee, herrliche Luft und das weiche Licht der tiefstehenden Sonne um uns herum. Gekrönt von einer fast schon hörbaren Stille.
Fotogene Ausblicke bieten sich in der einzigartigen Landschaft der Lofoten reichlich. Zwischen Sonnenauf- und Untergang gibt es viel zu sehen, zu fotografieren und zu lernen. Einzig das Wetter ist uns nicht wirklich gewogen. Der Wind dreht am zweiten Tag hartnäckig auf Süden und bringt, wie dann üblich, Plusgrade, die den Schnee tauen lassen, dass man dabei zuschauen kann. Und viele Wolken führt er mit sich, die uns den Blick auf den Sternenhimmel verwehren.
Und der „grüne Drache“? Mehr oder weniger waren wir doch alle in der Hoffnung angereist, einmal Polarlichter zu erleben. Doch lernen wir rasch, wie viele Faktoren zusammentreffen müssen, damit eine Aurora überhaupt am Himmel erscheint und dann auch wirklich von uns gesehen werden kann
Eines späten Abends sehen wir tatsächlich für wenige Minuten den Hauch eines grünen Leuchtens am Himmel. Nur unsere Kameras sind in der Lage, ihn wirklich sichtbar zu machen. Danach müssen wir uns mit der malerischen Kulisse zufriedengeben, vor der wir uns so voller Optimismus aufgebaut haben.
Unvorhersehbare Wendungen bringen mich dazu, die gleiche Reise im September zu wiederholen. Ich freue mich auf die Herbstfarben und bekomme ja so vielleicht doch einmal Polarlichter zu sehen.
Auch diesmal zeigt sich das Wetter nicht von seiner freundlichsten Seite, wieder trägt der Südwind endlos Wolken über Wolken heran. So erleben wir die Lofoten unter oft herbstlich trüben, aber dennoch stimmungsvollen Bedingungen. Obwohl man sich seine Motive dieses Mal vielleicht etwas mehr erarbeiten muss, erfüllt uns die Landschaft der Lofoten erneut mit Begeisterung.
Und dann sind sie da, die Wolkenlücken im nächtlichen Himmel, die uns den Blick freigeben, auf den "grünen Drachen" in voller Pracht.
(Reiseveranstalter: Stefan Liebermann und Giulio Cobianchi)
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